Rechtschreibung und Fremdwörter

Definitionen von „Brauch“ im Rechtschreibung und Fremdwörter

der Bra̱u̱ch <-(e)s, Bräuche>

■ Advents-, Fastnachts-, Hochzeits-, Oster-, Weihnachts-
Als Brauch bezeichnet man eine traditionelle Gewohnheit zu bestimmten Anlässen. Die Gesamtheit der Bräuche einer gesellschaftlichen Gruppe oder eines ganzen Volkes ist deren Brauchtum. Bräuche beziehen sich auf wiederkehrende Lebenssituationen (insbesondere Geburt und Tod), vor allem aber auf den Jahreslauf: nach Jahreszeiten (Neujahr, Frühling usw.), nach gesellschaftlichen Jubiläen (Feste, politische Verabschiedungen usw.), sowie auf das Kirchenjahr (Adventszeit, Weihnachten usw.). Dabei setzen die zuletzt genannten Bräuche des Kirchenjahres nicht voraus, dass man besonders religiös ist oder einer christlichen Gemeinschaft angehört: Wie alle Bräuche teilen auch diese mit den Riten das Merkmal der Wiederholung des Gewohnten („dasselbe noch einmal“); sie wirken verbindend und gesellschaftlich stabilisierend. Die gesellschaftsweit üblichen Bräuche sind nach Inhalt und Ablauf in keiner Satzung festgelegt. Ganz anders ist dies bei Bräuchen von Berufsständen, Vereinen usw. So haben Schützenvereine und Karnevalsvereine Satzungen, in denen die Pflege des entsprechenden Brauchtums genau festgelegt ist. Der Karneval z.B. mit seinem Brauchtum ist vor allem in südlichen und westlichen Regionen Deutschlands verbreitet; andere Bezeichnungen sind dafür Fasching sowie (besonders in Süddeutschland) Fasnacht bzw. Fastnacht. In Deutschland werden folgende Feste und Bräuche allgemein gefeiert: Der Advent beginnt vier Sonntage vor dem „Heiligen Abend“, auf den die Adventszeit einstimmen soll. Gebräuchlich sind Adventskränze, wobei an jedem der vier Sonntage eine weitere Kerze angezündet wird. Der Nikolaustag am 6. Dezember geht auf eine legendäre Gestalt des Christentums zurück. In der Nikolausnacht stellen die Kinder ihre Schuhe vor die Türe, die am nächsten Morgen mit Schokolade und Geschenken gefüllt sind. Weihnachten ist das bedeutendste Familienfest in Deutschland. Es beginnt am Abend des 24. Dezembers („Heiliger Abend“: die Geburt Jesu Christi) und schließt die beiden Weihnachtsfeiertage (25. und 26. Dezember) mit ein. Am feierlich begangenen Heiligen Abend werden Weihnachtslieder gesungen und es werden Geschenke verteilt. Im Mittelpunkt steht ein Weihnachtsbaum; es ist dies ein Brauch, der in der ganzen Welt Verbreitung gefunden hat. An den Weihnachtsfeiertagen wird etwas Besonderes gekocht: Ein traditionelles Weihnachtsgericht ist die gebratene Gans (Weihnachtsgans), wie in Amerika der Truthahn. Am Silvesterabend (31. Dezember) wird um Mitternacht ein Feuerwerk gezündet und man wünscht einander ein „gutes neues Jahr“. Ostern schließlich ist neben Weihnachten ein sehr wichtiges christliches Fest; es soll an den Tod und die Auferstehung Christi erinnern. Viele Osterbräuche stammen bereits aus vorchristlicher Zeit (so das Osterfeuer). Weithin üblich ist, dass Kinder bemalte Eier und Süßigkeiten erhalten, die vom Osterhasen im Freien versteckt worden sind; dazu gibt es Ostergebäck in verschiedener Form (z.B. als Lamm).

bra̱u̱·chen <brauchst, brauchte, hat gebraucht> VERB mit OBJ

Beispielsätze für Brauch

■ -brauch, -party

Beispiele aus dem Internet (nicht von der PONS Redaktion geprüft)

Deutsch
Der heute noch übliche Brauch gilt als Abschluss der Lehrlingszeit.
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Er musste ihr versprechen, sich in derartige Bräuche keinesfalls einweihen zu lassen.
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Sergent diskutiert, ob diese Zusammenhänge auf einen ursprünglichen indogermanischen Initiationsritus zurückgeführt werden könnten, weist aber auf das Fehlen ähnlicher Bräuche bei weiteren indogermanischen Völkern hin.
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Das Wichteln ist ein vorweihnachtlicher Brauch, bei dem eine Gruppe von Personen auf zufällige Weise Geschenke austauscht.
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Hinsichtlich der Stellung des speziellen Brauchs gab es Meinungsverschiedenheiten.
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Im 17. Jahrhundert verbreitete sich der Brauch der Patenbriefe im Bürgertum und erreichte um 1750 seine größte Beliebtheit in allen Schichten der Bevölkerung.
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Nicht allein die frühmittelalterlichen Turkvölker pflegten den Brauch der Pferdebestattung, er war auch bei den Germanen verbreitet.
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Die Bräuche, wann diese Zunftstangen auf Prozessionen mitgetragen wurden, unterschieden sich von Ort zu Ort.
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Viele Zünfte führen Anlässe zur Pflege historischer Bräuche oder gesellige Veranstaltungen durch.
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So nutzte er den verbreiteten Brauch der Vogelzucht zur Monopolisierung des Brieftaubenwesen.
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