Rechtschreibung und Fremdwörter

Definitionen von „Konjunktiv“ im Rechtschreibung und Fremdwörter

Der Konjunktiv ist neben dem Indikativ und dem Imperativ ein Modus des Verbs. Mit seinem Gebrauch sind viele Schwierigkeiten verbunden, da er zahlreiche Funktionen hat und teils erhebliche Unterschiede zwischen Darstellungen in Grammatiken und seinem tatsächlichen Gebrauch in der heutigen deutschen Sprache bestehen. Unterschieden wird zwischen dem Konjunktiv I und dem Konjunktiv II. Formen des Konjunktiv I werden vom Wortstamm durch Anhängen einer Endung gebildet. Die zentrale Verwendung des Konjunktiv I ist die Redewiedergabe einer Originaläußerung (indirekte Rede); vgl. „Ich komme morgen“ und „Er sagte, er komme morgen“. Daneben findet er sich z.B. oft in meist formelhaften Äußerungen zum Ausdruck eines Wunsches oder einer Aufforderung, und zwar in Hauptsätzen und in Nebensätzen: „Man nehme zwei Eier und etwas Butter“, „Er bat sie, sie möge ihm einmal zuhören“.
Der Konjunktiv II wird vom Präteritum abgeleitet, so wäre zu war (von sein). Mit ihm wird in Hauptsätzen und in verschiedenen Nebensätzen vor allem etwas bloß Vorgestelltes oder Mögliches bezeichnet (deshalb auch: Irrealis): „Das käme gut an“, „Sie wäre gekommen/hätte gekauft, wenn…“. Oft treten typischerweise Adverbien wie fast, wahrscheinlich etc. hinzu. Auch dient der Konjunktiv II als Ersatz für Formen des Konjunktiv I, wenn diese sich nicht von den entsprechenden Indikativformen unterscheiden: „Er erklärte, sie hätten das gern getan“, statt „sie haben“; teils wird dann im heutigen Sprachgebrauch der Konjunktiv überhaupt vom Indikativ verdrängt.
Im heutigen Deutsch wird der Konjunktiv in vielen Fällen im mündlichen wie im schriftlichen Sprachgebrauch durch die Form mit würde verdrängt: Dies gilt ganz besonders für Formen des Konjunktiv II mit Umlaut, die als völlig veraltet gelten können: hülfe, spräche, verdürbe, anschlösse, beföhle/befähle, wohnte, säße usw.; vgl. „Ich würde dir helfen“ statt „Ich hülfe dir“. Einige Formen mit Umlaut sind aber durchaus gebräuchlich: fände, käme und bekäme; vgl. „Er fände den Gebrauch des Konjunktivs in einigen Fällen eigentümlich“ und „Er würde …finden“.

Siehe auch: Indikativ

der Ịn·di·ka·tiv <-s, -e> SPRACHWISS

Beispiele aus dem Internet (nicht von der PONS Redaktion geprüft)

Deutsch
Der Konjunktiv wird, wo nicht angegeben, schwach gebildet (also zu bleim: i bleibat „ich bliebe“; formal einem hdt.
de.wikipedia.org
Bei Wiederkäuern zählen dazu klinische Symptome oder die Ergebnisse klinischer Untersuchungen (z. B. Färbung der Konjunktiven) oder die Ergebnisse von Kotuntersuchungen.
de.wikipedia.org
Zusätzlich findet sich ein Hinweis zur Konjunktiv-Bildung, wenn der Stammvokal der Konjunktivformen von dem des Infinitivs abweicht.
de.wikipedia.org
Starke Verben bilden ihren Konjunktiv teilweise mit Ablaut anstelle des ad-Suffixes, sie können aber auch beides kombinieren.
de.wikipedia.org
Einer anderen Theorie zufolge wurde das Präteritum zu Gunsten des synthetischen Konjunktivs aufgegeben, bzw. von ihm verdrängt.
de.wikipedia.org
Starke Verben können ihren Verbstamm im Präsens, Präteritum und im einfachen Konjunktiv verändern.
de.wikipedia.org
Ein Teil der norwegischen Mundarten kennt auch noch einen Konjunktiv im Präteritum, etwa eg vore oder eg vøre, deutsch „ich wäre“.
de.wikipedia.org
Neben Indikativ und Imperativ gibt es den Konjunktiv, letzteren allerdings nur in der Gegenwart.
de.wikipedia.org
In seriösen Aufsätzen wird dabei immer der Konjunktiv benutzt – es gibt wenige Indizien (Funde).
de.wikipedia.org
Im Allgemeinen bezeichnet der Konjunktiv Unwirkliches: Wünsche, Vermutungen, Möglichkeiten u. Ä.
de.wikipedia.org

Vermisst du ein Stichwort im Rechtschreibwörterbuch?

Schicke es uns - wir freuen uns über dein Feedback!

"Konjunktiv" in den einsprachigen Deutsch-Wörterbüchern


Seite auf Deutsch | English | Español | Français | Italiano | Polski | Русский