Definitionen von „leide“ im Rechtschreibung und Fremdwörter

I . le̱i̱d ADV

jemandes/einer Sache leid sein/werden, jemanden/eine Sache leid haben (jd/etwas/eine Sache nicht mehr mögen oder nicht mehr haben wollen)

Ich bin dein Geschwätz leid.

Er ist seinen Freund leid geworden.

Ich werde es allmählich leid, dich dauernd bitten zu müssen.

Ich habe dieses dauernde Gejammer jetzt wirklich leid!

II . le̱i̱d ADJ CH

unangenehm, schlecht

eine leide Angelegenheit

eine leide Sache

das Le̱i̱·den¹ <-s, ->

1. meist Pl

seelische und körperliche Schmerzen

die Leiden der Betroffenen lindern

Freuden und Leiden des Alltags

2. geh

lange und schlimme Krankheit

die Ursachen seines Leidens herausfinden

ein inneres/unheilbares Leiden haben

nach langem, schwerem Leiden sterben

von seinen Leiden erlöst werden geh euph (nach langer Krankheit sterben)

ein langes Leiden ugs scherzh (ein großer dünner Mensch)

das Le̱i̱d <-(e)s> kein Pl ≈ Kummer ↔ Freude

große seelische Schmerzen

viel Leid erfahren

Sie konnte das Leid der Kinder nicht mit ansehen.

Die Trennung hat ihm viel Leid zugefügt.

jemandem sein Leid klagen scherzh (jdm ausführlich schildern, wie schlecht es einem (angeblich) geht)

keiner Fliege etwas zu Leide tun können ugs (ein sehr friedvoller und gutmütiger Mensch sein)

Geteiltes Leid ist halbes Leid (wenn man mit jd über seinen Kummer sprechen kann, fühlt man sich besser, weil das eigene Leid nicht mehr als so groß empfunden wird)

jemandem etwas zu Leide/zuleide tun

Getrennt- oder Zusammenschreibung → R 4.20

Zusammen- oder Getrenntschreibung → R 4.3

zuleide/zu Leide

Zusammen- oder Getrenntschreibung → R 4.7

leidtragend/Leid tragend

Zusammenschreibung → R 4.7

die leidtragende Bevölkerung

alle Leidtragenden

Getrenntschreibung → R 4.7

eine unermessliches Leid tragende Familie

I . le̱i̱·den <leidest, litt, hat gelitten> VERB mit OBJ

1.

jd leidet etwas

jd erträgt körperliche oder seelische Schmerzen oder eine schlimme Situation

Nach dem Unfall litt er heftige Schmerzen.

Sie litten großen Kummer.

Wir mussten keine Not leiden.

2.

jd/etwas leidet etwas

geh jd oder etwas verlangt oder mag etwas

Das Problem leidet keinen Aufschub.

Sie leidet keinen Widerspruch.

Sie leidet keine Katzen im Haus.

3.

jd kann jdn/etwas leiden

ugs jd mag jdn oder etwas

Er kann sie einfach nicht leiden.

Ich kann Operetten nicht leiden.

II . le̱i̱·den <leidest, litt, hat gelitten> VERB ohne OBJ

1.

jd leidet

jd ist körperlichen oder seelischen Qualen ausgesetzt

leidend aussehen

ein leidender Gesichtsausdruck

Man sieht es ihr an, wie sie leidet.

2.

jd leidet unter etwas Dat

jd hat wegen etwas großen Kummer

Das Kind leidet unter der Scheidung der Eltern.

Sie leiden unter der Willkür des Lehrers.

3.

jd/etwas leidet durch etwas Akk/unter etwas Dat

jd oder etwas nimmt Schaden durch den Einfluss von etwas

Der Teppich hat durch die vielen Besucher gelitten.

Meine Haut hat durch die Sonne gelitten.

Viele Angestellte leiden unter Stress am Arbeitsplatz.

Ein großer Teil des Waldes hat unter dem sauren Regen schwer gelitten.

4.

jd leidet an etwas Dat

jd hat eine Krankheit.

Viele Menschen leiden an Diabetes.

Woran leidet sie? Sie hat Asthma.

Le̱i̱·den²

Stadt in den Niederlanden

zu·le̱i̱d, zu Le̱i̱d

Zusammen- oder Getrenntschreibung → R 4.3

Beispielsätze für leide

eine leide Angelegenheit

eine leide Sache

niemandem etwas zu Leide/zuleide tun

keiner Fliege etwas zu Leide tun können ugs (ein sehr friedvoller und gutmütiger Mensch sein)

jemandem etwas zu Leide/zuleide tun

■ -anfall, -infarkt, -kammer, -klappe, -krankheit, -kranzgefäß, -leiden, -muskel, -operation, -rhythmusstörung, -schlag, -spezialist(in), -stillstand, -tätigkeit, -transplantation

jemandem/einem Tier etwas zuleide/zu Leide tun (jdm oder einem Tier Schaden zufügen oder wehtun)

Wir müssen unsere Aktivitäten aus gesundheitlichen Gründen leider etwas beschränken.

(Jargon:) jd, der sich (besonders im EDV- und Internetbereich) leidenschaftlich für Technologie interessiert

≈ auslösen bewirken, dass etwas beginnt, das durch große Intensität und Leidenschaft gekennzeichnet ist

Die Kinder sind plötzlich so leide – aber ich traue dem Frieden nicht!

Beispiele aus dem Internet (nicht von der PONS Redaktion geprüft)

Deutsch

Ich glaube auch, dass ich weniger über den Verlust meiner Frau leiden würde, als ich hier leide.

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Aktuell leide die Technologie unter einer fehlenden Interoperabilität zwischen den Herstellern, weshalb man vor der Einrichtung abwägen sollte, ob die Produkte zusammen passen.

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Der Mann gibt an, dass seine Schwester unter Selbstmordabsichten leide.

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Zudem leide das Volk unter einer Hungersnot, der bereits tausende Einwohner zum Opfer gefallen seien.

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Weniger überzeugend sei der Gesang, der an Kraftlosigkeit leide.

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Und als man den Pastor befragte, warum er so etwas leide, sprach er: „Wenn ich es hinweg tue, würde ich Undank verdienen, denn die Bauern sind es so gewohnt.

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Der Patient leide zudem an „periodischer Trunksucht“ (Quartalstrinker).

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Am gegenwärtigen Standort leide man unter dem Verkehrslärm und sei „eine Insel in einem jüdischen Meer.

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Zudem wurde bekannt, dass er an schleichender Altersdemenz leide.

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Der Bruder des Entführers gab in einem Interview an, dass sein Bruder weder politisch verfolgt noch arm sei, sondern an Verfolgungswahn leide.

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