Adverbien

Max bewunderte seine neue Jacke. „Sie ist echt schön“, dachte er. Doch als Jonas hereinkam, sagte sie: „Auch ne neue Jacke? Meine ist viel schöner.“ Und Paul? Der grinste nur: „Quatsch, meine ist am schönsten!“ – Willkommen in der Welt der Adjektive!
Adjektive beschreiben Eigenschaften von Dingen, Lebewesen oder Sachverhalten. Sie antworten auf Fragen wie Wie ist etwas? (Der Apfel ist rot.) oder Welcher? (Ich nehme den roten Stift.). Sie beziehen sich in aller Regel auf ein Nomen oder Pronomen, über das sie zusätzliche Informationen über Merkmale und Eigenschaften geben. Man nennt sie deshalb auch Eigenschaftswörter. Adjektive werden im Satz kleingeschrieben, außer sie sind Bestandteil von Eigennamen (das Schwarze Meer, die Französische Revolution).
Adjektive wie gut/böse, fleißig/faul oder hoch/tief sind Eigenschaftswörter par excellence. Auch Zahl- und Farbwörter zählen dazu (viele Blumen, hundert Euro, ein grüner Apfel).
Adjektive können aber auch mit einer Ableitungsendung aus anderen Wortarten gebildet werden. Zunächst schauen wir uns Ableitungen aus Nomen an:
Auch aus Verben kann man Adjektive bilden. Man verwendet das Partizip Präsens (ein weinendes Kind) oder das Partizip Perfekt (ein gestrandeter Wal). Eine weitere Möglichkeit ist wieder eine Ableitungsendung:
Adjektive können sich auch zusammensetzen, indem man ihnen ein Wort oder Wortstamm voranstellt: steinreich, halbvoll, dunkelblau, hilfreich, geruchsarm, sonnengebräunt, werbewirksam
Stellt man ein un- voran, bekommt man das Gegenteil: unbesorgt, unmöglich, unanständig, unbrauchbar. Das funktioniert aber nicht immer. Bei reich heißt es nicht unreich, sondern arm, bei alt heißt es nicht unalt, sondern jung.
Die Bedeutung kann durch Voranstellung von ur- noch intensiviert werden: uralt, urgemütlich, urkomisch. Aber auch hier gilt, dass man dies nicht überall machen kann: urjung, urfleißig oder urhoch sagt man (in der Standardsprache) nicht!
Es gibt noch ein paar Nomen, die in Verbindung mit sein, bleiben, werden als Adjektive gebraucht werden und deshalb kleingeschrieben werden: angst, bang, bankrott, feind, gram, pleite, recht, schuld. Beispiele gefällig?
Das mit dem recht ist rechtschreiblich schwierig: jemandem recht sein haben wir gerade im Beispiel gesehen. Dann gibt es aber auch noch recht haben, hier war mal nur die Schreibweise Recht haben korrekt, dies wurde aber inzwischen wieder zurückgenommen und der Duden empfiehlt sogar die Kleinschreibung: Mama hatte natürlich wieder mal recht!
Wird ein Adjektiv attributiv verwendet, passt es sich in Kasus, Numerus und Genus an und folgt bestimmten Deklinationsmustern. Prädikative und adverbiale Adjektive werden - zum Glück! - nicht flektiert.
Kasus | mask. | fem. | neutr. | Plural |
---|---|---|---|---|
Nominativ | kleiner Hund | kleine Katze | kleines Haus | kleine Häuser |
Genitiv | kleinen Hundes | kleiner Katze | kleinen Hauses | kleiner Häuser |
Dativ | kleinem Hund | kleiner Katze | kleinem Haus | kleinen Häusern |
Akkusativ | kleinen Hund | kleine Katze | kleines Haus | kleine Häuser |
Die Tabelle zeigt die starke Deklination, weil an der Adjektivendung das Genus, der Kasus und der Numerus erkennbar ist. Hier übernimmt das Adjektiv die Funktion des Begleiters. Gibt es jedoch einen Begleiter (wie der, dieser, jener, mancher, solcher,...) wird das Adjektiv schwach dekliniert: der kleine Hund, in welchem kleinen Haus).
Eine Besonderheit gibt es bei Adjektiven auf -el und -er, weil hier das -e- wegfällt: dunkel - ein dunkler Raum, sauer - eine saure Zitrone, teuer - ein teurer Mantel.
Es gibt auch Adjektive die nicht dekliniert werden können: eine rosa Blume, ein lila Ball, ein klasse Film, ein prima Zeugnis, eine super Leistung.
Adjektive lassen sich meist in drei Stufen steigern:
Achtung bei Verbindungen aus einem Superlativ und einem Partizip (die meistverkaufte Single, der bestangezogene Partygast, das schlimmstmögliche Ergebnis, die höchstgelegene Hütte): Ein häufiger Fehler ist, auch das Partizip in den Superlativ zu setzen - also nicht korrekt ist z.B. die meistverkaufteste Single oder die höchstgelegenste Hütte.
Adjektive sind die Farbtupfer der Sprache – ob freundlich, fröhlich oder fantastisch. Wer Deklination und Steigerung beherrscht, bringt Farbe in jeden Satz. Und wenn du mal unsicher bist: Übung macht den Vergleich besser – und am besten ist, du lernst sie mit Spaß!
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