Apostrophen-Quiz

Steht ein Apostroph an einer Stelle, an der nun wirklich keiner hingehört, spricht man in der Umgangssprache gerne vom „Deppenapostroph“. Oft handelt es sich dabei um falsche Genitivkennzeichnungen, die ihren Ursprung vermutlich im Englischen haben. Dort werden besitzanzeigende Genitive mit „…’s“ gekennzeichnet, wie etwa in Harry’s birthday. Im Deutschen ist an dieser Stelle jedoch kein Apostroph vorgesehen. Stattdessen wird die s-Endung des Genitivs einfach direkt an den Stamm angehängt: Peters Geburtstag. (Ausnahmen dazu diskutieren wir unten.).
Inzwischen haben sich die falschen Apostrophe auch auf andere grammatische Umgebungen ausgedehnt. Man könnte fast meinen, ein –s am Ende eines Wortes genügt und schon steht der Apostroph. Da dies zum Teil zu äußerst grotesken Formen führt, wird das Phänomen oft als „Deppenapostroph“ abgestraft. Dabei ist ja nun wirklich nicht gleich jeder ein Depp, nur weil er oder sie mal einen Apostroph falsch setzt. Wer aber lieber auf Nummer sicher gehen will, der ist hier genau richtig. Wir zeigen dir, wie man sich im Apostrophendschungel am besten zurechtfindet.
Grundsätzlich gibt es im Deutschen drei Regelkomplexe, nach denen ein Apostroph gesetzt wird:
Dabei kann es sich sowohl um ganze Wortteile handeln als auch um Auslassungen, wie sie in der gesprochenen Sprache vorkommen. Handelt es sich bei Letzterem um Verkürzungen von es oder ein/eine/einer/einen/einem, kann der Apostroph auch weggelassen werden.
Auch wenn der Genitiv im Deutschen allgemein ohne Apostroph gebildet wird, gibt es hierzu ein paar Ausnahmen, nämlich, wenn das Stammwort auf einem Zischlaut (-s, -ß, -ss, -z, -tz, -ce oder -x) endet:
Achtung: Ein Apostroph beim Genitiv darf auch gesetzt werden, wenn der gesamte Ausdruck ein Eigenname ist.
Empfohlen wird der Apostroph, um Zuordnungen noch eindeutiger zu machen:
Infolge der Rechtschreibreform hat sich die Schreibung von Eigennamen, die als Adjektiv verwendet werden, geändert. Diese –sch-Bildungen schreibt man nun entweder klein oder aber mit einem Apostroph:
Und? Alles klar? Dann kann ja nun nichts mehr schiefgehen! Und falls doch noch Zweifel aufkommen – einfach kurz im Wörterbuch nachschlagen!
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