Lautprinzip-Mann-unter-der-Dusche-singt
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Das Lautprinzip der Deutschen Rechtschreibung

R 1.1 Das Lautprinzip besagt im Großen und Ganzen: Schreibe so, dass du für die gleichen Laute oder Klänge möglichst immer die gleichen Buchstaben oder Buchstabenkombinationen verwendest.

Dieses Prinzip der Laut-Buchstaben-Zuordnung ermöglicht es im Idealfall, dass man ein neues Wort nach dem Gehör richtig schreiben kann – aber eben nicht immer. Das erste Hindernis besteht darin: Eine Buchstabenschrift wie die unsere muss die Zahl der Buchstaben klein halten, um lesbar zu bleiben. Dadurch entsteht ein „Übersetzungsproblem“: Welche der vielfältigen gesprochenen Laute soll man mit welchen Buchstaben „abbilden“? Daher gibt es fast zu jeder der folgenden Regeln eine Ausnahme.

R 1.2 Auf kurzen Vokal folgen zwei Konsonanten.

Wie wird in der Schriftform angezeigt, ob ein betonter Vokal (Stammvokal) kurz oder lang zu sprechen ist? Nach einem kurzen betonten Vokal folgen in der Regel zwei Konsonanten: kurz, Küste, gering, bunt, öfter, Ort. Oft handelt es sich dabei um Doppelkonsonanten: Quallen, irren, rennen, hoffen, schlaff, generell, üppig, Paddel, Hütte.

TEST: Wird der Konsonant bei der Silbentrennung in jeder der beiden Silben mitgesprochen, so ist er doppelt zu schreiben.

  • Qual-len (aber: Qua-len)
  • hof-fen (aber: bei Ho-fe)
  • schlaf-fe (aber: im Schla-fe)

R 1.3 Bei der Verdoppelung von Konsonsanten schreibt man ck statt Doppel-k, tz statt Doppel-z

backen, kleckern, Knacks, Blitz, Platz, sitzen

Ausnahmen: tz und ck stehen nie nach l, m, n, r:

Hölzer, Tanz, Herz, Imker, denken, Birke.

R 1.4 Nicht verdoppelt wird der Konsonant in einigen einsilbigen Wörtern, die oft eine besondere grammatische Funktion haben

ab, am, an, bin, bis, das (Artikel), dran, es, hat, hin, im, in, man, mit, ob, plus, um, vom, von, was, weg, zum
Ausnahme: denn, wenn, dann, wann, dass

Fremdsprachige Wörter zeigen oft keine Verdoppelung: Chip, Bus, Jet, Job (aber: jobben), Politik, Hotel

Umgekehrt gibt es in fremdsprachigen Wörtern auch Konsonantenverdoppelung ohne vorangehenden betonten Vokal: Fassade, Kassette, Batterie, Effekt, Grammatik, Konkurrenz

R 1.5 Nach einem lang gesprochenen Vokal folgt in der Regel kein Konsonant (im Stamm)

wo, da, so

TEST: Bei mehrsilbigen Wörtern wird der Konsonant bei der Silbentrennung nicht in jeder Silbe mitgesprochen.

Mo-nat, le-ben, La-ge, gro-ße, Sche-re

Die Länge des Vokals wird in der Regel nicht besonders gekennzeichnet. In einigen Wörtern werden jedoch zusätzliche Vokale oder Konsonanten eingefügt, die so genannten Dehnungszeichen. Damit werden historische Schreibweisen aufgenommen.

R 1.6 Zusätzliche Kennzeichnung von langen Vokalen

  • langes i meist durch ie: liegen, hier, ziemlich, nie, viel, sie
  • selten durch ie + h: Vieh, befiehlt
  • in bestimmten Wörtern durch h: ihm, ihn, ihnen, ihr, ihre, ihrem, ihren, (aber: dir, mir, wir)
  • andere lange Vokale oft durch Dehnungs-h (meist vor l, m, n, r): Höhle, nehmen, Bahn, Uhr
  • in Ausnahmefällen durch Doppelvokal: Paar, Teer, Boot, (bei Umlaut kein Doppelvokal: Pärchen, Bötchen)
  • lange Vokale in Wörtern mit einem folgendem stimmlosen s-Laut durch ß: Gruß, spießig, Strauß

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