Verben und Zeitformen im Deutschen

Was sind Verben?

Verben sind die Herzstücke eines jeden Satzes. Sie beschreiben Tätigkeiten, Vorgänge oder Zustände.

Beispiele:

  • gehen, lesen, lachen – Tätigkeiten
  • regnen, explodieren – Vorgänge
  • sein, bleiben – Zustände

Warum sind Zeitformen wichtig?

Du willst erzählen, was gestern war, was gerade passiert oder was morgen geschehen wird? Dann brauchst du Zeitformen. Die Bildung der Zeiten im Deutschen ist gar nicht so schwierig, wir helfen dir auf den folgenden Seiten da durch und behandeln dabei auch unregelmäßige Verben.

Um die Verben in die verschiedenen Zeitformen zu setzen, werden sie verändert - konjugiert. Dabei gibt es bestimmte Muster und Endungen, aber auch einige Ausnahmen. Wir haben die Konjugationsformen für jedes einzelne Verb in unseren Verbtabellen aufgeführt. Wir unterscheiden in der Grammatik zwischen starker, schwacher und gemischter Konjugation und machen das am Infinitiv (z.B. spielen, schwimmen), an der 1. Person Präteritum (z.B. spielte, schwamm) und am Partizip II (z.B. gespielt, geschwommen) fest.

Das Verb schwimmen ist ein Beispiel für eine starke Konjugation, weil sich der Verbstamm in den Formen verändert (schwimmen, schwamm, geschwommen). Ähnlich ist das auch bei den unregelmäßigen Verben im Englischen (swim, swam, swum) - dieses Beispiel zeigt deutlich die germanischen Wurzeln des Englischen.

Ein "schwaches" Verb ist spielen (spielte, gespielt). Schwache Verben bilden die größte Gruppe und im Laufe der Sprachentwicklung neigen auch starke Verben dazu, schwach konjugiert zu werden. Beispiele sind fragen (frug, fragte) stecken (stak, steckte) oder backen (buk, backte).

Ein Beispiel für eine gemischte Konjugation, bei der sich der Verbstamm nur teilweise ändert, ist das Verb brennen (brannte, gebrannt), weitere wichtige Verben in dieser Gruppe sind kennen, mögen, bringen, denken, nennen, rennen, senden und wenden.

 

Die 6 Zeitformen im Deutschen

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die folgenden Zeitformen, mit vielen Beispielen und Tipps:

 

1. Präsens – Die Gegenwart

Verwendung

Das Präsens benutzt du, um:

  • eine Handlung in der Gegenwart zu beschreiben
  • allgemeine Fakten zu formulieren
  • eine geplante Zukunft auszudrücken

Beispiele

Ich gehe zur Schule. (jetzt)
Die Sonne geht im Osten auf. (Fakt)
Morgen fahre ich nach Berlin. (Zukunft)

Bildung

Person gehen
ich gehe
du gehst
er/sie/es   geht
wir gehen
ihr geht
sie gehen

 

Weitere Regeln, Beispiele und Tipps

 

2. Präteritum – Die einfache Vergangenheit

Verwendung

Besonders in Schriftsprache oder literarischen Texten wird das Präteritum für vergangene Ereignisse verwendet. Sie heißt "einfach", nicht weil es leicht ist, sie zu bilden (siehe starke Konjugation oben), sondern weil sie nicht aus verschiedenen Bausteinen zusammengesetzt ist, im Gegensatz zum Perfekt beispielsweise.

Beispiele

Er spielte Fußball.
Wir lasen ein Buch.

Bildung

Regelmäßig: Stamm + -te + Endung
spielen → spielte
Unregelmäßig: eigene Stammform
gehenging

 

Weitere Regeln, Beispiele und Tipps

 

3. Perfekt – Die vollendete Gegenwart

Verwendung

Das Perfekt benutzt man meist in gesprochener Sprache, um über Vergangenes zu sprechen.

Beispiele

Ich habe gegessen.
Sie ist ins Kino gegangen.

Bildung

haben/sein + Partizip II

  • haben gemacht
  • sind gefahren

 

Weitere Regeln, Beispiele und Tipps

 

4. Plusquamperfekt – Die Vorvergangenheit

Verwendung

Wenn zwei Dinge in der Vergangenheit passiert sind, nutzt du das Plusquamperfekt für das früher geschehene Ereignis.

Beispiel

Ich hatte gegessen, bevor du kamst.

Bildung

hatte/war + Partizip II

 

Weitere Regeln, Beispiele und Tipps

 

5. Futur I – Die einfache Zukunft

Verwendung

  • für künftige Ereignisse
  • für Vermutungen in der Gegenwart

Beispiele

Ich werde morgen lernen.
Er wird wohl zu Hause sein.

Bildung

werden + Infinitiv

 

Weitere Regeln, Beispiele und Tipps

 

6. Futur II – Die vollendete Zukunft

Verwendung

  • etwas wird in der Zukunft abgeschlossen sein

Beispiele

Ich werde die Hausaufgaben gemacht haben.

Bildung

werden + Partizip II + haben/sein

 

Weitere Regeln, Beispiele und Tipps

 

Fazit

Ob Präsens oder Futur II – jede Zeitform hilft dir, genau auszudrücken, was du sagen willst. Mit etwas Übung wirst du schnell sicher im Umgang mit den deutschen Zeitformen.

Also los! Fang am besten mit dem Präsens an und arbeite dich dann Schritt für Schritt durch Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und Futur II. Unsere Verbtabellen helfen dir, die richtige Form zu bilden. Und denk daran: Übung macht den Meister!

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