Mädchen auf Schaukel
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Wechselpräpositionen im Deutschen

Das Deutsche und seine Fälle! Davon kann so mancher Lernende ein Lied singen! Doch schlimmer geht immer – was, wenn sich diese Fälle auch noch munter mit ein und derselben Präposition zusammentun? Frei nach dem Motto: mal so, mal so! Ja – auch davor schreckt die deutsche Sprache nicht zurück! Es gibt nämlich Präpositionen, die je nach Kontext den Akkusativ oder den Dativ nach sich ziehen. Präpositionen dieser Art nennt man, wenig überraschend, Wechselpräpositionen. Um herauszufinden, welcher Fall wann angebracht ist, muss man schon die richtigen Fragen stellen. Hier zeigen wir dir, wie du die Wechselpräpositionen in den Griff bekommst.

Was sind Wechselpräpositionen?

Normalerweise ist die Sache klar: Nach Präposition xyz folgt entweder der Dativ oder der Akkusativ. Wenn da nicht die Wechselpräpositionen wären! Je nach Kontext fordern die nämlich mal den Akkusativ und mal den Dativ. Aber keine Sorge, ganz so willkürlich, wie sich das Ganze zunächst anhört, ist die Sache natürlich nicht. Es gibt klare Regeln, die wir dir unten vorstellen werden. Also, entspannt zurücklehnen und weiterlesen!

Welche Wechselpräpositionen gibt es?

Im Deutschen gibt es neun Wechselpräpositionen, die zwischen Dativ und Akkusativ wechseln: an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen.

  • Ich gehe in die Schule (Akk.).
  • Ich sitze in der Schule (Dat.).

Welcher Fall wann stehen muss, hängt vom jeweiligen Kontext ab. Mehr dazu in den nächsten beiden Abschnitten. Unabhängig von den klassischen Wechselpräpositionen gibt es noch Präpositionen, die zum Beispiel sowohl mit dem Dativ als auch mit dem Genitiv vorkommen können. Darunter fallen etwa dank, laut oder, in der Umgangssprache auch, wegen. Hier ist jedoch wichtig, dass der Wechsel nicht vom Kontext abhängt. Stattdessen handelt es sich in der Regel um eine stilistische Varianz:

  • Dank seinem Einsatz / dank seines Einsatzes habe ich diese Zeit überstanden.
  • Laut psychologischem Gutachten / psychologischen Gutachtens war er sich seiner Taten voll bewusst.

Wann wird der Dativ benutzt?

    Nach den klassischen neun Wechselpräpositionen steht der Dativ, wenn man das Objekt der Präpositionalgruppe mit „Wo?“ erfragen kann: Das Buch steht im Schrank. -> Wo steht das Buch?

    Beispiele für Wechselpräpositionen mit Dativ-Bedeutung:

    • Peter sitzt gerne am See und angelt.
    • Maria steht noch ganz wackelig auf dem Skateboard.
    • Hinter dem Haus ist ein kleiner Garten.
    • In der Schule haben wir einen neuen Aufenthaltsraum.
    • Dieses Jahr sitzt Klaus neben mir in Deutsch.
    • Über dem Bett hängt ein Traumfänger.
    • Unter dem Tisch ist alles voller Krümel!
    • Vor unserem Büro steht mittags immer ein Foodtruck.
    • Zwischen den beiden Gebäuden besteht eine Tunnelverbindung.

    Wann wird der Akkusativ benutzt?

      Nach den klassischen neun Wechselpräpositionen steht der Akkusativ, wenn man das Objekt der Präpositionalgruppe mit „Wohin?“ erfragen kann: Ich stelle das Buch in den Schrank. -> Wohin stelle ich das Buch?

      Beispiele für Wechselpräpositionen mit Akkusativ-Bedeutung:

      • Peter setzt sich abends gerne an den See.
      • Maria hat sich gleich mal aufs Skateboard gestellt.
      • Schau mal hinter das Haus in den Garten!
      • In die Schule nehme ich immer meinen Roller mit.
      • Klaus hat sich einfach neben mich gesetzt.
      • Jimmy hängt den Traumfänger über das Bett.
      • Die Krümel sind unter den Tisch gefallen.
      • Der Foodtruck kommt mittags immer vor unser Büro.
      • Zwischen die beiden Gebäude wollen sie nun eine Tunnelverbindung bauen.

       

      Du willst noch mehr über Präpositionen wissen? Kein Problem – schau doch einfach mal auf unserer Seite Präpositionen im Deutschen vorbei!

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