Das Ei des Kolumbus

Wer sprichwörtlich den Teufel an die Wand malt, beschwört durch seine Worte Unheil herauf oder sieht die schlimmsten Szenarien voraus. So könnte beispielsweise bei der bloßen Erwähnung von Regen eine baldige Sturzflut drohen – auch wenn gerade eigentlich die Sonne vom Himmel strahlt. Dieser Spruch scheint also eher etwas für die abergläubischen Zeitgenossen zu sein. Oder für die ausgesprochenen Pessimisten.
Der Aberglaube – vor allem in religiösen Angelegenheiten – war früher noch tiefer verwurzelt als heute. So glaubten die Menschen, dass allein ein Abbild von oder die Erwähnung des Teufels selbigen anlocken könnte. Besaß also jemand ein Bild des Leibhaftigen oder erstellte eines (an der Wand, auf Papier oder wo auch immer), war er von vornherein dem Untergang geweiht, da der Teufel ihm vermutlich bei nächster Gelegenheit einen Besuch abstatten würde. Ebenfalls bekannt dürfte der Spruch sein: „Wenn man vom Teufel spricht, (dann kommt er).“ Hier wird der Teufel jedoch nicht durch Bilder, sondern durch Worte beschworen. Simsalabim!
Auch in anderen Sprachen beschwört man ab und zu Unheil herauf:
ENGLISCH
don't jinx it
(es nicht verhexen)
FRANZÖSISCH
jouer les oiseaux de mauvais augure
(den Unglückspropheten spielen)
SPANISCH
no hay que tentar al diablo
(man darf den Teufel nicht provozieren)
ITALIENISCH
fare il menagramo
(den Unglücksbringer machen)
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