Steinbock in den Alpen
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Sich ins Bockshorn jagen lassen

Was bedeutet der Ausdruck Sich ins Bockshorn jagen lassen?

Sich ins Bockshorn jagen lassen– klingt irgendwie martialisch, oder? Und tatsächlich geht es bei dieser Redewendung darum, jemanden einzuschüchtern oder zu verunsichern. Also, lass dich besser nicht ins Bockshorn jagen, sondern halt lieber die Ohren steif. Und falls das nicht hilft, einfach den Kopf in den Sand stecken.

Und woher stammt der Ausdruck Sich ins Bockshorn jagen lassen?

So schön dieses Bild auch ist, die Herkunft dieser Redensart lässt sich leider nicht mehr eindeutig klären. Bereits ab dem 15. Jahrhundert taucht dieser Ausdruck in allerlei Schriftstücken auf – jedoch schon damals in so unterschiedlichen Kontexten, dass eine eindeutige Herleitung der Bedeutung nicht mehr möglich ist. Eine mögliche Erklärung nimmt die Wortbestandteile der Wendung mehr oder weniger wörtlich und kommt zu dem Schluss, dass man hier jemanden auf das Horns eines Bocks zujagte, was ja in der Tat ziemlich angsteinflößend und einschüchternd wäre. Ein anderer, eher sprachhistorischer Ansatz, greift die Tatsache auf, dass der Name Gottes früher aus Angst vor dessen Zorn nicht gerne genannt und so (nachweislich) mit Ausdrücken wie Box/Botz/Potz ersetzt wurde (daher auch potz Blitz!). Wörtlich würde man so also jemanden zu Gottes Zorn („Box-Zorn“) jagen, auch das eine eher ungemütliche Angelegenheit. Aus „Box-Zorn“ könnte sich dann „Bockshorn“ entwickelt haben. Es existieren noch viele weitere, ebenfalls schlüssige Herleitungen. Bisher konnte aber keine der Theorien eindeutig bewiesen werden.

Wie sagt man's in anderen Sprachen?

Jemanden einzuschüchtern fällt auch in anderen Sprachen nicht schwer:

ENGLISCH

to put the wind up sb

(jdm Angst einjagen)

FRANZÖSISCH

se laisser intimider par qn

(sich von jemandem einschüchtern lassen)

SPANISCH

intimidar a alguien

(jemanden einschüchtern)

ITALIENISCH

lasciarsi intimidire

(sich einschüchtern lassen)

Anwendungsbeispiele im Deutschen

  • Drei Siege in Folge – das gibt Auftrieb! Die Schalker lassen sich nun nicht mehr so schnell ins Bockshorn jagen wie damals nach dem völlig verpatzten Saisonstart.
  • Ach komm! Lass dich doch von solchen Kommentaren nicht ins Bockshorn jagen!
  • Martina hat – der Pandemie zum Trotz – nun ein Restaurant eröffnet und sich von den widrigen Bedingungen nicht ins Bockshorn jagen lassen.
  • Wir lassen uns von der Opposition doch nicht ins Bockshorn jagen!

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