Schottland Viadukt
Juli-Wimmerlin/Getty

Typisch Schottland? – Hier erfährst du, was wirklich wichtig ist!

Atemberaubende Naturlandschaften, grasende Schafe und zottelige Kühe, Loch Ness – und natürlich der gute alte Whisky. Bei den meisten hört es dann schon auf mit dem Schottlandwissen. In diesem Artikel stellen wir dir Schottland einmal von einer anderen Seite vor. Willkommen bei unserer Top 10 der schottischen Funfacts!

Wusstest du schon, dass …

Fluzeug-Sonnenuntergang
Iryna-Rasko/shuttertsock

#1 … der kürzeste Linienflug der Welt nur zwei Minuten dauert?

Und natürlich findet dieser Linienflug (commercial flight) in Schottland statt (wo sonst?!). Verbunden werden dabei die schottischen Orkney-Inseln Westray und Papa Westray. Die zurückgelegte Strecke von ca. 2,7 km entspricht übrigens ungefähr der Länge der Start- und Landebahn (runway) des Edinburgher Flughafens – ist eben alles eine Sache der Perspektive! Selbstverständlich hat es diese Rekordzeit auch schon ins Guinessbuch der Rekorde geschafft. Und es kommt noch besser: Bei günstigem Wind (fair wind) kann man den Flug auch schon mal in unter einer Minute schaffen. Da lohnt sich ja das Hinsetzen kaum!

#2 … das Nationaltier Schottlands das Einhorn ist?

In Schottland liebt man es mythisch – daher hat man sich als Nationaltier auch gleich ein Fabelwesen (mythical creature) ausgesucht! Das Einhorn (unicorn) taucht immer wieder auf den verschiedenen Wappen (coat of arms) Schottlands auf. Es steht für Stolz und Freiheit, gepaart mit Anmut und Unschuld. Und so findet man auch in vielen schottischen Städten eindrucksvolle Einhornstatuen. Ein anderes wichtiges Symbol der Schotten ist übrigens die Distel (thistle), die als widerstandsfähig und durch ihre Stacheln wehrhaft gilt. Eigenschaften, die sich die Schotten natürlich gerne auch selbst zuschreiben. Nicht ganz unwichtig, wenn man an ihre blutige Geschichte, vor allem an den jahrhundertelangen Kampf gegen den Nachbarn England, denkt.

Einhorn
Marben/shutterstock
Schottisches-Pfund
Bashoto/shutterstock

#3 … Schottland andere Pfund-Noten druckt?

Zwar gilt auch in Schottland das britische Pfund (pound sterling) als offizielles Zahlungsmittel, doch Pfund ist nicht gleich Pfund, zumindest nicht in Schottland. Hier drucken die schottischen Banken ihre eigenen Scheine (notes), die sich auch optisch von ihren englischen Counterparts unterscheiden. So findet man auf den schottischen Scheinen zum Beispiel das Konterfei von Sir Walter Scott, der 1826 mit einer Kampagne dafür kämpfte, dass Schottland weiterhin seine eigenen Noten herstellen durfte. Die Rückseite zieren u. a. die berühmten Brücken über den Firth of Forth (the Bridge Series). Vorsicht! Das Schottische Pfund ist kein gesetzliches Zahlungsmittel (legal tender) – das bedeutet, die Geldscheine können im Rest von Großbritannien zwar akzeptiert werden, müssen es aber nicht! Also am besten gleich in Schottland bleiben!

#4 … Schottland keine Nationalhymne hat?

Kaum zu glauben, aber Schottland hat tatsächlich keine offizielle Nationalhymne (national anthem)! Es gab zwar immer mal wieder Vorschläge, bislang konnte man sich aber nie einigen. Und so wird bei den meisten internationalen Sportveranstaltungen eben das Lied Flower of Scotland gespielt. Doch auch Auld Lang Syne, Highland Cathedral und Scotland the Brave werden immer wieder ins Spiel gebracht, wenn es darum geht, welches Lied die Schotten bei offiziellen Anlässen (official occasions) repräsentieren soll. Ob man sich wohl je mal einigen wird?

Singen-hymne
Jacob-Wackerhausen/thinkstock
Whisky-Fass-schottland
Brendan-Howard/Whisky

#5 … das „Wasser des Lebens“ aus Schottland kommt?

Aus dem Wort uisge beatha –gälisch „Wasser des Lebens“ – entwickelte sich im Laufe der Zeit das englische Wort Whisky. Nun spricht man gälische Wörter allerdings selten so aus, wie man sie schreibt, und so heißt es in diesem Falle auch [ɯʃkʲəˈpɛhə]. Heutzutage wartet der schottische Exportschlager (export hit) mit Single Malt, der begehrten ungemischten Variante, sowie den blends, einer Mischung aus zwei Destillaten, auf, und der Besuch einer Whisky-Brennerei (whisky distillery) ist beim Schottlandurlaub ein Muss! Dabei sollte man ruhig etwas mehr Geld einstecken, denn so ein edler, alter Tropfen kann echt teuer sein. Und ganz wichtig: Die andere bekannte Schreibweise Whiskey wird ausschließlich für Whiskey aus Irland und den USA verwendet!

#6 … man in Schottland schon mal mit Baumstämmen um sich wirft?

Neben Rugby und Fußball gibt es in Schottland noch eine weitere sportliche Leidenschaft: die Highland Games. Dort wirft man (und Frau!) Baumstämme in die Luft (tossing the caber), schleudert Heusäcke mit der Mistgabel über Latten (tossing the sheaf), zieht an Tauen um die Wette (tug o’ war) und vieles mehr. Parallel dazu finden häufig auch noch Dudelsack-Wettbewerbe (bagpipe competitions) statt, bei denen es nicht nur auf die Musik, sondern auch auf das richtige Marschieren ankommt.

Highlandgames-Baumstamm-werfen
JASPERIMAGE/shuttertsock
Haggis
stockcreations/shutterstock

#7 … es ein Gedicht über das schottische Nationalgericht „Haggis“ gibt?

Die Schotten haben nicht nur außergewöhnliche Gerichte (dishes) wie Haggis (Schafsinnereien im Schafsmagen zubereitet), sondern lassen diese auch gleich noch in Gedichten besingen. Und zwar nicht von irgendwem! Der schottische Nationaldichter Robert Burns (1759-1796) erging sich über die Einzigartigkeit (uniqueness) des Haggis in seinem Gedicht Address to a Haggis und nannte diesen dort „Great chieftain o’ the puddin-race“ (Großes Oberhaupt der Pudding-Spezies)! Daher wird in der Burns Night, die zu Ehren des Schriftstellers jährlich am 25. Januar stattfindet, besonders gerne Haggis aufgetischt.

#8 … man in Schottland Toiletten aus der Steinzeit besichtigen kann?

In Skara Brae, einem Dorf an der Westküste der schottischen Orkney-Inseln, wurden neolithische Ruinen gefunden, die man für die Überreste (remains) von Steinzeittoiletten (stone-age toilets) hält. Die Funde werden auf ca. 3000 v.Chr. datiert. Experten behaupten sogar, es handele sich um die ersten Indoor-Toiletten der Welt, inklusive Abflussrohren (drains)! – Somit wären die Schotten die Erfinder des WCs! Wer hätte das gedacht?!

Steinzeittoilette
Pecold/shutterstock
Hecke-Himmel
Fotorina/shuttertsock

#9 … in Schottland die höchste Hecke der Welt steht?

Nahe Meikleour, nördlich von Perth in der Nähe der schottischen Ostküste, findet man die höchste Hecke (hedge) der Welt. Eng stehende Buchen (beeches) erstrecken sich hier auf einer Länge von 530 Metern und ragen bis zu 30 Meter in die Höhe. Mit diesen Maßen (measurements) hat es auch die Hecke ins Guinessbuch der Rekorde geschafft. Die Hecke wurde im Jahre 1745 gepflanzt und gehört zum naheliegenden Gut (estate) Meikleour House.

#10 …Schottland sein eigenes Silicon Valley hat?

Silicon Glen, so nennt man, wenn auch mit einem Augenzwinkern, den Gürtel (belt) zwischen West und Ost auf der Höhe Dundee-Edinburgh. Glen ist das schottische Wort für Tal – man kennt es auch von berühmten Whisky-Marken (whisky brands), wie dem Glenfiddich oder dem Glenmorangie. Die Region erhielt diesen Spitznamen (nickname), weil sich dort seit den 1980er-Jahren vermehrt die Hightech-Industrie angesiedelt hat, auch wenn es sich strenggenommen ja nicht wirklich um ein „Tal“ handelt.

silicon-glenn-roboter
Sarah-Holmlund/shuttertsock

Möchtest du mehr Kurioses und Witziges von der Insel lesen? In unserem

PONS Englisch fürs stille Örtchen

findest du Unterhaltsames auf Englisch für die kleine Auszeit

Jetzt im Shop ansehen!

Weitere Artikel

Mit Baumstämmen werfen? Für Schotten ganz normal! Das und weitere obskure Sportarten gibt’s bei den Highland Games. Na, dann mal los! Mehr lesen

Auch Fluchen will „gelernt“ sein. Hier erfährst du, wie man in Großbritannien und in den USA flucht und wovor du dich besser in Acht nehmen solltest. Mehr lesen

Bestes Katerfrühstück der Welt? Full English Breakfast, na klar! Wir zeigen dir, wie’s geht und was du dafür brauchst! Na dann mal guten Appetit! Mehr lesen


Seite auf Deutsch