Berliner Schnauze – Unsere Top-10-Wortliste
Die Berliner Schnauze kann einen als Außerhalbsche(n) manchmal ganz schön sprachlos zurücklassen. Egal ob im Museum, im Bus, in der Destille (Kneipe) oder beim Speti (Spätkauf) - wenn ihr mit echten Spree-Athenern in Kontakt tretet, kann oft einiges schief gehen. Unten findet ihr die Top-10 der wichtigsten Berliner Wörter, die euch auf die Sprünge helfen, sodass ihr euch im Hauptstadt-Dschungel zurecht findet!
#1 bekaspan
Etwas besprechen
„Dit mit dene Kinda dit bekaspan wa dann späta, wenn die Kinda im Bett sind.“
- „Das mit den Kindern besprechen wir später, wenn sie im Bett sind.“
#2 Bulette, die
1. Frikadelle, Fleischküchle; 2. Polizistin (iron.) (von Bulle, der)
auch: gedrängte Wochenübersicht, Gummimuffe, Kampfbrötchen, Schappipuffer, Tellermine, Bremsklotz, Traberpastete
„Ey janz ehrlich, meene Frau macht grad andauand Buletten. Vasteh mich nich falsch, ick mag die ja, aber ick kann dit langsam nich mehr sehn.
- „Ganz ehrlich, meine Frau kocht gerade ständig Frikadellen. Versteht mich nicht falsch, ich mag die ja, aber langsam kann ich sie echt nicht mehr sehen!“
#3 Flosse, die
Hand, Handschlag
„Ja wenn de da jans sicha bist, dann jib mir de Flosse druff aba dann nich späta meckan.“
- „Wenn du dir ganz sicher bist, dann schlag ein, aber beklag dich dann später nicht.“
#4 Kladderadatsch, der
Chaos, Durcheinander, Gerümpel
(Das Wort ahmt lautmalerisch zusammenstürzende Dinge nach und steht damit für ungeordnetes, wertloses Zeug. 1848 gab sich ein Berliner Witzblatt diesen Namen und wollte damit den Zusammenbruch des Alten betonen.)
„Ach bleeb mir weg mit den dummen Kladderadatsch, dit kann ja keena jebrauchen.“
- „Bleib mir weg mit dem Gerümpel. Das kann ja keiner (mehr) gebrauchen.“
#5 Pfannkuchen, der
Berliner, Krapfen, Krebbl
„Jedes Jahr an Silvesta werden Pfannkuchen jejessen, mit Marmelade oder eben och mit Senf wenns doof jelofen is.“
- „Jedes Jahr an Silvester gibt es Berliner mit Marmelade - oder eben auch mit Senf, wenn es dumm läuft.“
#6 Klimbim, der
1. Festlichkeit, Feier, buntes Treiben; 2. Kram; 3. Unfug
„Da is mir dit Kind vor die Füße jelofen und azählt mir da son Klimbim, ick sach dir dit hab ick dem nich jeglobt.“
- „Da kommt so ein Kind daher und erzählt mir irgendeinen Unsinn. Ich sag dir, dem habe ich nichts geglaubt.“
#7 Stulle, die
Scheibe Brot
(früher war damit der ganze Brotlaib gemeint)
„Ick kieck mal schnell ob ick noch ne Stulle für dich hab, mehr jeht jetzt och nich mehr.“
- „Ich schau mal kurz, ob ich noch eine Scheibe Brot für dich habe. Mehr ist gerade nicht drin.“
#8 Molle, die
Glas Bier
(Anm.: Molle mit Kompott = Herrengedeck = ein Bier und ein Schnaps (meist Korn))
„Ja was meenst, jehn war noch uff ne Molle in de Kneipe und reden üba unsre Kinda?
- „Was meinst du? Sollen wir noch auf ein Bier in die Kneipe und reden über unsere Kinder?“
#9 Mumpitz, der
Unsinn
„Ach dit is doch Mumpitz was de da sachst, dit war ja janz andas, ick erzähl dir dit jetzt nochma.“
- „Das ist doch Unsinn, was du da sagst! Das war ganz anders. Ich erzähl dir das jetzt noch mal.“
#10 verhohnepiepeln
verspotten, auf den Arm nehmen
„Ey janz ehrlich, verhohnepiepeln kannste echt wen andas, ick fall da nich druff rein.“
- „Also echt, auf den Arm nehmen kannst du jemanden anderen! Ich falle nicht darauf rein.“
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