Rechtschreibung und Fremdwörter

Definitionen von „Umgangssprachen“ im Rechtschreibung und Fremdwörter

die Ụm·gangs·spra·che <-> kein Pl

SPRACHWISS Schriftsprache

Unter Umgangssprache versteht man eine der Erscheinungsformen der deutschen Gegenwartssprache. Es ist dies die zusammenfassende Bezeichnung für den Bereich zwischen der Standardsprache (auch: Hochsprache, Gemeinsprache) und den Dialekten/Mundarten. In Wörterbüchern findet sich ein Verweis auf diese sprachliche Ebene in Form einer als „umg“ bzw. „ugs.“ abgekürzten Markierung, die mit anderen Markierungsprädikaten („derb“, „vulgär“ usw.) konkurriert, mit einigen anderen auch zusammentrifft („familiär“, „salopp“). Damit wird, wie auch in vorliegendem Wörterbuch, angezeigt, dass der so markierte Wortschatz etwas unterhalb von einer als „normalsprachlich“ bzw. als unmarkiert angesehenen Norm der Standardsprache liegt, von dieser abweicht, und vor allem im Mündlichen gebräuchlich ist (vgl. dazu auch unter pragmatische Markierung).
Der Ausdruck Umgangssprache hat in der Germanistik eine lange Tradition. Das einzige einheitliche Kriterium für diese Varietät (vgl. das Stichwort) ist das der Funktion, nämlich in der Gebrauchssphäre des Alltags verwendet zu werden, weshalb der Ausdruck teils mit Alltagssprache gleichgesetzt wird. Insbesondere im privaten sprachlichen Umgang zählen dazu zahlreiche lässige bzw. ungezwungene Ausdrücke, so dickfellig (für: unempfindlich), viele Abkürzungswörter (Krimi, Limo), oder Bildungen wie runter, raus (statt herunter, heraus). Der Ausdruck Umgangssprache wird vor allem auf großräumige sprachliche Verhältnisse im Sinne eines „Ausgleichsprodukts“ zwischen Hochsprache bzw. Standardsprache (vgl. das Stichwort) und den Mundarten bezogen und ist sprachgeschichtlich eine recht späte Ausprägungsform des Deutschen. Unter hochdeutscher Umgangssprache versteht man eine Varietät, die nahe an der Realisierungsform der Hochsprache liegt, die aber in stärkerem Maße landschaftlich geprägt ist. Daneben werden so bezeichnete kleinlandschaftliche und großlandschaftliche Umgangssprachen unterschieden (z.B. die obersächsische und schwäbische Umgangssprache).

Beispiele aus dem Internet (nicht von der PONS Redaktion geprüft)

Deutsch
Neben der Dokumentation und Beschreibung deutscher Umgangssprachen und Dialekte stellt auch die phonologische Sprachtypologie und Universalienforschung einen seiner Forschungsschwerpunkte dar.
de.wikipedia.org
Erfasst wird der Gesamtwortschatz der pfälzischen Basisdialekte sowie örtliche Umgangssprachen, koareale Soziolekte (Handwerker-, Händler-, Gaunersprachen u. a.).
de.wikipedia.org
Etwa 8 Prozent der Einwohner benutzten Umgangssprachen, die nicht zu den tibeto-birmanische Sprachen gehören.
de.wikipedia.org
Weitere 0,7 % sprachen hauptsächlich Kroatisch, 0,3 % Tschechisch, der Rest gab andere Umgangssprachen an.
de.wikipedia.org
Ungleich mehr als in Jahrhunderten zuvor werden die überkommenen lokalen Sprechweisen und Sprachsysteme durch großräumig wirkende Sprachen (Standardsprachen, Umgangssprachen, Fachsprachen, Mediensprachen) beeinflusst und nivelliert.
de.wikipedia.org

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