Rechtschreibung und Fremdwörter

Definitionen von „pragmatischen“ im Rechtschreibung und Fremdwörter

prag·ma̱·tisch ADJ

2. SPRACHWISS semantisch, syntaktisch

In diesem Wörterbuch finden sich Angaben wie „geh.“ (für „gehoben“), „abwert.“ (für „abwertend“) und „vulg.“ (für „vulgär“). Angaben solcher Art beziehen sich auf die Tatsache, dass mit dem Gebrauch eines Ausdrucks konventionell eine Wertung/Einschätzung des Gesagten verbunden wird bzw. kompetente Sprecher/Sprecherinnen über das Wissen verfügen, dass sie nicht jeden Ausdruck (insbesondere auch bei gegebenen Alternativen) in jedem Zusammenhang verwenden dürfen. Mit „verhüll.“ ist gemeint, dass man z.B. im Falle von verscheiden nicht den neutralen bzw. unmarkierten Ausdruck benutzt, hier nämlich sterben. Mit dieser Praxis schließt vorliegendes Wörterbuch an sämtliche andere Bedeutungswörterbücher an, die solche Angaben machen. Es handelt sich dabei um stilistische Bewertungen, die auch als Angaben zur Stilschicht bzw. zur Stilfärbung, oder als pragmatische Angaben und pragmatische Kommentare bezeichnet werden. Kommentare dieser Art haben eine lange Tradition seit dem 17. Jahrhundert. Nach einigen wichtigen Meilensteinen (z.B. das Wörterbuch von J. Chr. Adelung; zuerst 1774) geht das heutige Konzept stilistischer Bewertungen in der deutschen Tradition wesentlich zurück auf die ausführliche Darstellung eines Stilschichtenmodells in dem „Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache“ (Klappenbach/Steinitz; 1. Aufl., 1. Lieferung: DDR 1961). In diesem Wörterbuch (vgl. auch das Stichwort) wurde erstmals der gesamte Wortschatz mit stilistischen Bewertungen versehen. Erfasst werden damit Abstufungen, ausgehend von der „gehobenen“ („geh.“) bzw. „dichterischen“ („dichter.“) Ebene. Dieser folgen: die „bildungssprachliche“ („bildungsspr.“), die nicht markierte „normalsprachliche“ Ebene und die „umgangssprachliche“ („ugs.“) Ebene (vgl. dazu das Stichwort); für die darunter liegende Ebene werden angesetzt: „salopp“, „derb“ und „vulgär“. Darüber hinaus werden dort noch weitere Angaben (z.B. „verhüll.“) verwendet. Alle Nachfolgewörterbücher im Bereich der Sprachlexikographie (vgl. das Stichwort Lexikographie) haben die Kriterien übernommen bzw. leicht abgewandelt.
Völlig berechtigte Kritik wurde immer schon an der Auswahl des jeweiligen Inventars generell geübt, wie auch an der Zuordnung der stilistischen Bewertungen in Einzelfällen. Bei aller nachweisbaren Willkür im Bereich pragmatischer Markierungen handelt es sich gleichwohl um ein nützliches und ökonomisches Mittel der Kommentierung. Derartigen Angaben kommt gleichsam die Rolle eines „Warntäfelchen“ zu, mit dem Benutzern/Benutzerinnen Hinweise auf mögliche Fehlverwendungen eines Ausdrucks gegeben werden.

Beispiele aus dem Internet (nicht von der PONS Redaktion geprüft)

Deutsch
Ende der 1970er Jahre löste sich die Gruppe wieder auf; viele Mitglieder änderten ihre vormalige politische Einstellung zugunsten eines gemäßigten, pragmatischen Politikverständnisses und wechselten zu etablierten Parteien.
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Noch 1891 verbot es die Kommune, eine massive Grabgruft innerhalb der Reihengräberfelder zu errichten, und zwar aus ästhetischen, aber auch aus pragmatischen Gründen.
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Seine Ausbildung beschränkte er auf den für das Predigen notwendigen pragmatischen Kern, statt nach umfassender Bildung zu streben.
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Intentionale Einstellungen sind aufgrund ihrer pragmatischen Nützlichkeit für den Menschen unverzichtbar, unabhängig davon, ob sie einen Sachverhalt zutreffend darstellen.
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Die Entdeckungsmaßnahme wird aus pragmatischen Gründen meist nicht die Fehlerursache entdecken, sondern den Fehler oder die Fehlerfolge.
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Dabei fand man zu teilweise pragmatischen, teilweise auch zu kuriosen Lösungen.
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Der Aufbau des Textes selbst folgt meist lediglich pragmatischen Erwägungen, schließlich gibt es keine einheitlichen Forschungsmethoden.
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Verbunden mit einer pragmatischen Wahrheitstheorie sind sogar deskriptivistische Varianten denkbar.
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Ihre Philosophie ist geprägt von einer tiefen, aber auch pragmatischen Gläubigkeit.
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Darauf aufbauend versucht der Teil der Forschung, der dem gestaltenden (pragmatischen) Wissenschaftsziel folgt, Handlungsempfehlungen für Gestaltungsprobleme zu liefern.
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