Rechtschreibung und Fremdwörter

Definitionen von „unüblich“ im Rechtschreibung und Fremdwörter

ụn·üb·lich ADJ

Beispielsätze für unüblich

Unüblich gewordene sprachliche Ausdrucksmittel (Wörter oder syntaktische Konstruktionen), die einem meistens nur noch in Märchen, in der Lyrik oder in älteren Texten begegnen, werden als Archaismen (von „archaisch“ = aus sehr früher Zeit stammend, altertümlich) bezeichnet. Beispiele sind: er stund, es ward, Minne, Odem, weiland, Linnen, er buk (statt „er backte“), sintemal. Zunächst handelt es sich bei der Einschätzung eines Wortes, eines Wortkomplexes (mit Kind und Kegel), oder einer grammatischen Erscheinung (Er erinnert sich meiner) als veraltet, altertümlich bzw. altmodisch um einen diffusen Befund. Dieser kann auf die Schreibung oder auch auf die Bedeutung bezogen sein, weshalb es dazu in der Literatur verschiedene weitere Differenzierungen gibt. Einige der Archaismen werden nicht mehr verwendet und auch nicht mehr ohne Kommentar verstanden (so z.B. Afterrede in Goethes Werk). Andere werden nur noch verstanden (passiv lebende Archaismen), auch weil sie teils in Dialekten noch gängig sind (z.B. Oheim). Soweit Einheiten durch den Gebrauch reaktiviert und gegebenenfalls mit einer neuen Bedeutung versehen werden (aktiv lebende Archaismen), dienen sie vor allem der Erzeugung stilistischer Effekte, so z.B. Minne (im Sinne von „Liebe“). In kleineren Wörterbüchern der Gegenwartssprache werden nur ausgewählte Archaismen als Stichwörter angesetzt. Es handelt sich vor allem um solche Einheiten, von denen angenommen werden kann, dass Wörterbuchbenutzer(innen) ihnen in Texten begegnen. Diese Einheiten werden als „veraltet“ bzw. (je nach Einschätzung) als „veraltend“ markiert.

Beispiele aus dem Internet (nicht von der PONS Redaktion geprüft)

Deutsch
Während hier mehrere Vornamen unüblich sind, wird der Vorname des Vaters (in der Genitivform) als Mittelname geführt und auch in Identitätspapieren angegeben.
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Ähnlich unüblich für diese Kultur ist die Hufeisenanordnung der Steine, da andernorts die Steine stets in Kreisen angeordnet wurden.
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In den folgenden Jahrhunderten wurde die Seehundjagd zunehmend unüblich.
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Diese Regel ist beim Tripelkopf unüblich, da dann im Extremfall sechs Stiche von vornherein an einen Spieler gehen.
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Glas für eine Rahmung zu verwenden war zunächst unüblich.
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Unüblich für ein solch kleines Cyclecar war die Kraftübertragung mittels einer Kardanwelle an die Hinterachse.
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Hausgeist als Sammelbezeichnung mehrerer Geisterarten war hier wohl unüblich und hat sich erst in der späteren Zeit entwickelt.
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Das Abnicken von nicht verendetem Wild ist in der jagdlichen Praxis heute unüblich.
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Die Typografie ist etwas unüblich, weil die Großbuchstaben Unterlängen haben, die unter die Grundlinie reichen, anstatt wie im lateinischen Alphabet die Kleinbuchstaben oben zu überragen.
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Der Genuss des Fleisches von Nagetieren ist heute im mitteleuropäischen Kulturraum unüblich, wenn auch in früheren Zeiten insbesondere in Notsituationen auch diese Tiere verspeist wurden.
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"unüblich" in den einsprachigen Deutsch-Wörterbüchern


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