Rechtschreibung und Fremdwörter

Definitionen von „Immersion“ im Rechtschreibung und Fremdwörter

Die Immersion, manchmal auch „Sprachbad“ genannt, ist ein Sprachlehr- und Sprachlern-Konzept, bei dem der Erwerb von Kenntnissen einer Fremdsprache in der Art des Erwerbs einer Muttersprache erfolgen soll, nämlich beiläufig, ohne Instruktion, und mit der gleichen Mühelosigkeit. Folglich spielt hier die Vermittlung von Grammatikkenntnissen keine oder eine ganz untergeordnete Rolle. Die Zielsprache ist im Unterschied zu anderen Konzepten Unterrichtssprache. Abgebaut werden sollen damit die aus Situationen der Fremdsprachenproduktion bekannten Hemmungen (Furcht vor Fehlern). Der Ausdruck Immersion kam im Zusammenhang mit kanadischen Sprachlehrprogrammen auf: Dort hat man Angehörige der englischsprachigen Mehrheit in der Muttersprache der französischen Minderheit unterrichtet. Angestrebt wurden ein hohes Niveau der Beherrschung der Zielsprache und ein Verständnis für die zielsprachliche Kultur. Auch in anderen mehrsprachigen Kulturen orientiert man sich schon lange als Ersatz für den traditionellen Fremdsprachenunterricht an dem Immersionsunterricht.
Das Konzept wird auch im deutschsprachigen Raum teilweise bereits an Kindergärten und Grundschulen zum Erwerb von Fremdsprachenkenntnissen (insbesondere solcher des Englischen) eingesetzt. Dabei ist durchaus nicht ausgeschlossen, dass grundlegende Aspekte im Unterricht auch in deutscher Sprache erläutert werden. So erfolgt z.B. im Rahmen des Projekts der Hamburger „Immersionsschulen“ der Unterricht zu 70 Prozent in englischer Sprache, und es werden Erläuterungen auch in deutscher Sprache gemacht.
In der Erwachsenbildung geht das Produkt der Total Immersion® (mit gesetzlich geschütztem Warenzeichen) auf M. D. Berlitz zurück, dessen Sprachschulen weltweit damit werben, dass Manager und Politiker im Team, individuell, schnell und intensiv eine Fremdsprache ohne Vermittlung von Grammatikkenntnissen erlernen können.

Siehe auch: Zweitspracherwerb

der Zwe̱i̱t·sprach·er·werb <-s> SPRACHWISS

Während der Erstspracherwerb (vgl. das Stichwort Spracherwerb) gleichsam bei der Geburt einsetzt, wenn man nicht pränatale Einflüsse annehmen will, kann der Zweitspracherwerb grundsätzlich zu beliebigen späteren Zeitpunkten einsetzen: im frühen Kindesalter ebenso wie im fortgeschrittenen Erwachsenenalter. Für den Erwerb weiterer Sprachen wird nicht über Zweitspracherwerb hinaus differenziert. Der Zweitspracherwerb kann wie der Erstspracherwerb in natürlicher Umgebung als so bezeichneter ungesteuerter Zweitspracherwerb erfolgen, ist aber oft als gesteuerter Zweitspracherwerb Ergebnis von Unterrichtung. Dann spricht man meist von Fremdsprach(en)erwerb. Wenn allerdings eine Zweitsprache von Anfang an mit der Muttersprache erworben wird, bezeichnet man diese Form der Mehrsprachigkeit (vgl. das Stichwort) nicht als Fremdspracherwerb, sondern als Bilingualismus (vgl. das Stichwort), die zugehörige Form des Spracherwerbs als bilingualen Erstspracherwerb.
Bei Zweitspracherwerb und Fremdspracherwerb sind die für den Erstspracherwerb zu veranschlagenden Prozesse bereits abgeschlossen oder zumindest teilweise gemeistert; insgesamt beruhen sie auf gleichen Mechanismen der Sprachverarbeitung und auf gleichen Prinzipien, die jeden Spracherwerb steuern. Ergebnisse des Zweitspracherwerbs (auch: Mehrspracherwerb genannt), sind verglichen mit dem Erstspracherwerb recht uneinheitlich; sie variieren stark nach Alter sowie Art des Erwerbs und münden meist nicht in einer perfekten Beherrschung der Zielsprache. Denn oft kommt aus verschiedenen Gründen der Spracherwerb auf einer unteren oder mittleren Ebene der Sprachbeherrschung zum Erliegen; vor allem ist dies bei ungesteuertem Erwerb der Fall. Dann spricht man von der Fossilisierung auf einer gewissen Stufe; für den muttersprachlichen Erstspracherwerb ist dies normalerweise nicht zu beobachten. Der so bezeichnete Wiedererwerb einer Sprache stellt eine Sonderform des Spracherwerbs dar. Darunter wird die erneute Aneignung einmal erlernter, aber in Vergessenheit geratener sprachlicher Fertigkeiten in einer Zweitsprache (oder auch weiteren Sprache) verstanden.

Beispiele aus dem Internet (nicht von der PONS Redaktion geprüft)

Deutsch
Im Pen-&-Paper-Rollenspiel (P&P) und Liverollenspiel (LARP) ist die Immersion ein zentrales Thema.
de.wikipedia.org
Analog gelingt dies aber auch mit der Adsorption aus flüssiger Phase (“Immersion Sampling”).
de.wikipedia.org
Als Taufform wurde schließlich allein die Gläubigentaufe durch Untertauchen (Immersion) zugelassen.
de.wikipedia.org
Dem Spiel lag zur Steigerung der Immersion der gedruckte Roman Der Hobbit bei.
de.wikipedia.org
Dagegen ist die Immersion der eingedellten Kugelfläche nicht straff, ebenso wenig wie eine Immersion, die die Eindellung abbildet.
de.wikipedia.org
Dies trägt zu einer Verringerung der Verzögerungszeit zwischen Kopfbewegung und Bilddarstellung bei, was den Grad der Immersion zusätzlich erhöht.
de.wikipedia.org
Ein Bewertungssystem für den Grad der Immersion dient als Berechnungsgrundlage.
de.wikipedia.org
Für tiefere Immersion können zusätzlich weitere Peripheriegeräte eingebunden werden, wie z. B. omnidirektionale Laufbänder, die die ermittelte Fußbewegung in eine virtuelle Körperbewegung umsetzen.
de.wikipedia.org
Sie kombiniert den Spracherwerb durch das Konzept der dualen Immersion mit dem Ziel als interkulturelle Begegnungsschule zu fungieren.
de.wikipedia.org
Als panoramatische Apperzeption bezeichnet man eine visuelle Wahrnehmung, welche die Rahmenschau sprengt, auf die Immersion zielt, also der "Eintritt des Beobachters in den Bildraum".
de.wikipedia.org

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